Zusammenfassung von einigen Erlebnissen der schönen, vergangenen Monate đ€
- Paula Franklin
- 9. Mai 2018
- 5 Min. Lesezeit
Molweni liebe Leute in Deutschland đ€
Es tut mir Leid, dass ihr erst jetzt wieder etwas von mir hört, aber ich war einfach sehr beschÀftigt in den letzten Monaten. Deshalb folgt nun eine Zusammenfassung von einigen Erlebnissen der vergangenen Tage, Wochen und Monate.
Seitdem ich mich das letzte mal bei euch gemeldet habe, ist auf jeden Fall einiges passiert...
Von vielen wundervollen Tagen mit den Kindern in der Schule bis zu wunderschönen Urlaubsreisen in den Schulferien und vor allem aber auch groĂe Erlebnisse und Erfolge in meinen Sportprojekten mit den Kindern....
Schule - Sport, Spiele, Schwimmen, SpaĂ !
Obwohl man nach nun ungefĂ€hr neun Monaten meinen könnte, dass in unserer Einsatzstelle in Parkside, East London, so langsam die Routine eingesetzt haben sollte, ist immer noch jeder Tag an der Parkside Primary irgendwie anders und dadurch immer besonders fĂŒr mich. Ich freue mich jeden Tag auf's Neue darĂŒber, dass die Kinder morgens, wenn wir mit unserem Auto durch die Schuleinfahrt fahren, jubelnd und lachend zu uns gelaufen kommen, um uns zu umarmen und zu fragen, wann wieder ihre nĂ€chste Sportstunde ist.

Unser tÀglicher Empfang und Abschied an der Schule
WĂ€hrend wir in den ersten Monaten, also etwa von September bis Dezember, mit den Kindern unserer Grundschule immer auf den Platz/Pausenhof gingen, um dort FuĂball, Netball (sĂŒdafrikanisches Basketball), Fangen und andere kleine Sportspiele zu spielen, so Ă€nderte sich ab Dezember der Stundenplan.
Von dort an unterstĂŒtzen wir Freiwilligen zusammen mit den Bademeisterinnen und Bademeistern das Schwimm-Coaching fĂŒr die GrundschĂŒlerinnen und -schĂŒlern im naheliegenden Pool. Dort versuchten wir gemeinsam, in allen Klassenstufen den Kindern das Schwimmen beizubringen. Darunter war auch beispielsweise die Klassenstufe 'R', hier so etwas wie eine Vorschulklasse. So gingen wir dann unter anderem mit 4-6 JĂ€hrigen zusammen in den flachen Pool und versuchten sie zunĂ€chst erst einmal durch Spiele und kleine Ăbungen mit dem Wasser vertraut zu machen, sodass sie sich daran gewöhnen können.
Bei den Ă€lteren Klassenstufen versuchten wir die Kinder, die bereits schwimmen konnten, in ihrem Talent zu fördern und den anderen Kindern, mithilfe von Boards, Schwimmnudeln und unserer UnterstĂŒtzung im Wasser, das Kraulen beizubringen. Schön dabei zu sehen war vor allem die Entwicklung und VerĂ€nderung der Kinder, die zu Beginn sehr groĂe Angst vor dem Wasser hatten. Zum Ende hin waren dies erfreulicher Weise oft die Kindern, die noch lĂ€nger im Pool bleiben wollten, als es die Zeit erlaubte.
Da es mittlerweile hier in SĂŒdafrika allerdings bereits Herbst geworden ist, unterstĂŒtzen wir seit April wieder den Sportunterricht anstatt der Schwimmstunden am Pool, da das Wasser fĂŒr die Kindern nun oft zu kalt ist.

FuĂballtunier in East London
Im MĂ€rz haben wir gemeinsam mit allen Freiwilligen aus dem Eastern Cape ein Schul-FuĂballtunier fĂŒr Jungen in East London organisiert. Dabei nahmen elf Mannschaften aus Coffee Bay, Jeffreys Bay, Port Elizabeth, Berlin und East London teil und ĂŒbernachteten alle zusammen ein Wochenende an der A.W Barnes Primary School. Dabei haben wir East London Freiwillige, insbesondere Johannes, fĂŒr die Organisation des Tuniers und die Verpflegung der Kinder gesorgt. So reisten die U13-Teams Freitag Abend an, um Samstag von neun Uhr morgens bis Sonnenuntergang jeweils fĂŒnf bis sieben Spiele auszutragen. Alle Kinder waren mit sehr viel SpaĂ und teilweise groĂem Ehrgeiz dabei. Unser Parkside Primary Team bekam nicht ein Gegentor im gesamten Tunier, verlor jedoch am Ende sehr unglĂŒcklich das Finale im Elf-Meter-SchieĂen.
FĂŒr alle Freiwilligen und Kinder war dies ein sehr Team-aufbauendes und gelungenes Woche und wir freuen uns alle schon auf ein nĂ€chstes Tunier!

Unser U13 Parkside Primary Soccer Team
Mein Paddelprojekt
Das Paddelprojekt, das ich seit Beginn meines Auslandsjahres betreibe und gröĂtenteils leite, hat sich in der vergangenden Zeit erfreulich weiterentwickelt. Die Kinder haben sportlich einen groĂen Sprung gemacht. Menschlich sind sie mir mit der Zeit immer mehr und mehr ans Herz gewachsen und ich konnte eine enge Bindung zu ihnen aufbauen... der Abschied von ihnen in ein paar Monaten wird mir sehr schwer fallen.
Nachdem von September bis Dezember erst einmal die Grundlagenausdauer und die Bootssicherheit der Kinder im Fokus stand, verlagerte sich der Schwerpunkt des Trainings anschlieĂend, in Hinblick auf die anstehenden SĂŒdafrikanischen Kanu-Sprint-Meisterschaften im April, auf die SprintfĂ€higkeit und die Schnellkraft der Kinder. Es war sehr erfĂŒllend zu beobachten, wie sehr sich die fĂŒnf Kinder in einem solchen verhĂ€ltnismĂ€Ăig kleinen Zeitraum, verbessert hatten.
Die Meisterschaften, bei denen ich mit Beth (einer weiteren Trainerin), zwei Betreuern und den Kindern zusammen an einem wunderschönen Damm zeltete, fanden in der Hauptstadt SĂŒdafrikas statt. Der Roodeplat Dam in Pretoria wurde balloniert und die 100m, 200m, 500m, 1000m und 5000m Rennen wurden dort ausgetragen.
Dabei ging ich selbst auch an den Start, wobei ich krankheitsbedingt leider nur die 200m fahren konnte. Das 200m Finale konnte ich dann mit einem siebten Platz zu Ende bringen. Dabei paddelte ich neben zahlreichen Nationalmannschaftsfahrerinnen, auch gegen eine U23-Weltmeisterin und eine Olmpia-Medaillen-Gewinnerin.
Meine Paddelkinder konnten sowohl im Einer als auch im Zweier mehrere Finale erreichen und landeten da sogar mehrfach auf Platz fĂŒnf.
Sie schlugen sich auf allen Strecken sehr gut und waren stets motiviert fĂŒr ihre nĂ€chsten Rennen.

Letzte Besprechung des Rennens bevor Avuile, Menzi und Ncali auf's Wasser gehen
Die ĂŒber 12h lange Fahrt fĂŒr die Kinder, von East London bis nach Pretoria und anschlieĂend auch noch zurĂŒck, finanzierte ich aus meinen, in Deutschland gesammelten Spenden. An dieser Stelle möchte ich nochmal meinen ganz herzlichen Dank aussprechen an alle, die etwas gespendet und den Kindern somit mit die Teilnahme an den groĂen Meisterschaften ermöglicht haben! Es war ein besonderes Event, sowohl fĂŒr mich, als auch aber vor allem fĂŒr die Jungs und MĂ€dchen. So hat sich die weite Reise und vor allem auch der ganze Trainingsaufwand und FleiĂ der Kinder auf jeden Fall gelohnt und sie wurden mit Erfolg und Stolz belohnt.

Nach den Sprint Meisterschaften sind wir zuhause in East London nun wieder in das Ausdauertraining eingestiegen, da der nĂ€chste Wettkampf, der fĂŒr uns ansteht, die sĂŒdafrikanische Kanu-Marathon-Meisterschaft im Juli ist.

Das Paddlerteam đ€ - zusammen mit einer befreundeten deutschen Kanutin, Esther Rahm,
die fĂŒr drei Monate in East London ein Praktikum absolvierte und uns wĂ€hrend der Zeit unterstĂŒtzte
Besuch vom niedersÀchsischen MinisterprÀsidenten Stephan Weil
Heute hatten wir Freiwilligen aus East London die Chance, den Minister PrĂ€sidenten Niedersachsens kennenzulernen. Stephan Weil sei gerade in SĂŒdafrika, um die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Niedersachen und dem Eastern Cape, der Ost-Kap Provinz SĂŒdafrikas, auszubauen. Nach einem Aufenthalt in Kapstadt, reiste Weil heute nach East London, unserer sĂŒdafrikanischen Heimatstadt. An der A.W Barnes Primary School, einer Freiwilligen-Einsatzstelle von uns, wurde der niedersĂ€chsische MinisterprĂ€sident von einigen sĂŒdafrikanischen Politkern sowie unserem Projektmanager Brett Armstrong empfangen. Wir Freiwilligen hatten zuvor einige Sportstationen aufgebaut, wie beispielsweise Volleyball, Triathlon, Ruderergometer und FuĂball, die wir mit einigen Kindern der Klassenstufe 7 durchfĂŒhrten. Dabei besetzten meine Projektpartnerin Johanna und ich die Triathlon-Station, bei dem die Kindern einem Staffellauf absolvieren sollten. So begannen die ersten mit einer Kraul-bewegung, auf einem Tisch liegend, wechselten nach zwanzig ZĂŒgen auf ein Fahrrad und liefen anschlieĂend die gleiche Strecke, bis danach die / der NĂ€chste dran war-
Nach einer AuffĂŒhrung des Schulchors schaute Weil sich die Sportstationen an und unterhielt sich mit uns sehr nett ĂŒber unseren Freiwilligendienst, die Schule und Sport. Zum Abschluss fand ein Elfmeter-SchieĂen statt, bei dem die deutschen und sĂŒdafrikanischen Politikerinnen und Politiker sowie eine Freiwillige von uns jeweils gegeneinander spielten. AnschlieĂend wurde einige Fotos mit allen gemacht, bevor Weil und alle anderen die Schule wieder verlieĂen.

Schlusswort
AbschlieĂend kann ich sagen, dass die letzten neun Monate die schnellsten neun Monate meines Lebens waren und ich den Gedanken, dass mein Freiwilligendienst in schon fast 3 Monaten vorbei ist, sehr erschreckend finde. Auch wenn mich einige wenige Male etwas Heimweh geplagt hat und ich mich auch schon auf Zuhause freue, so genieĂe ich meinen Aufenthalt hier so sehr und versuche jetzt aus den letzten Monaten noch so viel rauszuholen wie möglich und noch viele weitere schöne Erfahrungen zu sammeln, von denen ich euch noch berichten kann.
Bis dahin wĂŒnsche ich euch erst Mal ein schönes Wochenende, genieĂt die blĂŒhende Natur in Deutschland und bis bald!
Eure Paula đ€




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