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Besser spät als nie!

Hello...

Acht Wochen ist es nun schon her, dass ich hier in Südafrika angekommen, oder viel mehr gelandet bin.

Wirklich angekommen bin ich noch nicht ganz; wenn es sich auch einerseits schon viel länger als zwei Monate seit meiner Ankunft

in East London anfühlt, so ist andererseits immer noch alles neu und aufregend.

In den letzten acht Wochen ist schon einiges passiert...

Ankunft

Da ich von Ende August bis Anfang September in München noch an der deutschen Meisterschaft im Kanurennsport teilnahm, reiste ich erst am 5. September nach Südafrika.

Nachdem ich von den anderen sieben Freiwilligen, die bereits eine Woche zuvor nach East London gereist waren, am Flughafen abgeholt wurde, ging es in mein neues Zuhause. Dieses befindet sich in dem schönen Berea, einem Stadtteil der Küstenstadt East London.

Auf unserem Grundstück, das mit einem großen, elektrischen Zaun gesichert ist, befinden sich zwei Häuser. Ich wohne mit Johanna, Victoria, Theresa und Tabea in dem einem Haus und die Jungs in dem anderen. Wir haben alle ein eigenes Zimmer und teilen uns in unserem Haus zwei renovierte Bäder und eine große Küche. Außerdem haben wir zwei Autos, die wir vor allem für den Transport zu unseren Projekten, aber auch zum Einkaufen nutzen können. Inzwischen waren die zwei Citi Golfs zwar schon mehrfach in der Werkstatt, jedoch leisten sie uns überwiegend sehr gute Dienste; ohne sie wären wir ziemlich aufgeschmissen. Da sprechen wir bereits aus eigener Erfahrung.

Unser Haus in East London

Unsere Autos in unserem GArten

Schule

Das erste Mal an meiner geplanten Einsatzstelle war ich bereits einen Tag nach meiner Ankunft in East London.

Wir holten meinen Projektpartner Jannes ab, der schon einige Tage zuvor an der Schule angefangen hatte zu arbeiten.

Die Floradale Primary School liegt in dem Township Nompumelelo, etwa 15 Minuten mit dem Auto entfernt von unserem Wohnort.

Dort angekommen, wurden wir gleich erstmal freudig von einigen Kindern empfangen. In der Schule wurde ich dann unserer herzlichen Ansprechpartnerin, Khanyisa, vorgestellt. Die Floradale besteht aus mehreren einzelnen kleinen Gebäuden, in denen sich jeweils ein Klassenraum oder ein Büro für die Lehrer befindet.

Das Sportfeld konnten wir aufgrund von Bauarbeiten zunächst nicht nutzen. Deshalb nutzten wir an unserem ersten gemeinsamen Arbeitstag am Freitag den Platz zwischen einem Klassenraum und dem Zaun für den Sportunterricht.

Die erste Sportstunde begannen wir damit, uns den Kindern vorzustellen und uns anschließend darin zu versuchen, uns auch ihre Namen zu merken.

Wir spielten ein paar Spiele, wie „Duck, Duck, Goose“ (-ähnlich wie „Der Plumpsack geht rum“) und „Who is scared of the lion?“ (- „Wer hat Angst vor'm schwarzen Mann). Dabei war es sehr schön zu sehen mit wie viel Spaß die Kinder dabei sind. Leider konnten wir nach der zweiten Stunden an dem Tag den Sportunterrricht nicht mehr weiterführen, da es einen Wasserausfall in Nompumelelo gab. Somit konnten die sanitären Anlagen der Schule nicht mehr vorsorgt werden und kein Trinkwasser für die Kinder bereit gestellt werden.

An unserem zweiten gemeinsamen Arbeitstag am Montag waren Jannes und ich in den Pausen von vielen Kindern umgeben und wurden ununterbrochen umarmt. Leider mussten wir an dem Tag den Sportunterricht erneut frühzeitig, aufgrund des Wassermangels, beenden.

Mein Projektpartner Jannes und ich mit einigen Kinder der Floradale Grundschule

Schulwechsel

Da Jannes in den folgenden Tagen mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte und ich, aufgrund der großen Anzahl von Kindern in einer Klasse, den Sportunterricht nicht alleine durchführen konnte, half ich einige Tage an der Parkside Primary School mit aus.

Die Parkside Primary School, an der Johanna und Lasse arbeiten, liegt in einer anderen Richtung der Stadt, im Parkside Township.

Die Schule besteht aus ca. 1200 Schülerinnen und Schülern, von denen wir zunächst die Kinder von Klasse 2 bis 6 unterrichteten.

Weil Jannes aus gesundheitlichen Gründen seinen Freiwilligendienst leider nicht weiter fortsetzten werden kann, kann ich damit auch nicht mehr an der Floradale arbeiten. Vor allem aus organisatorischen Gründen, aber auch aus sicherheitstechnischen Gründen könne ich als Mädchen alleine nicht an der Schule bleiben.

So arbeite ich nun seit dem mit Johanna und Lasse weiter an der Parkside Schule, an der ich ebenfalls herzlich empfangen und willkommen geheißen wurde. Auch hier sind die Lehrerinnen und Lehrer sehr freundlich und die Kinder gut gelaunt und offen uns gegenüber.

Die Parkside Primary School

Das Paddelprojekt

Das Paddelprojekt, das ich unterstütze, findet normalerweise drei Mal die Woche statt. Aufgrund von Regen und stürmischem Wind in den ersten Wochen, konnten wir allerdings erst wenige Male mit den Kindern aufs Wasser gehen. Das Paddelprojekt findet bis jetzt nur mit den Kindern der A.W. Barnes Schule statt, die immer Montags, Mittwochs und Freitags mit dem Schulbus zum Kanutraining hin und zurück gebracht werden. So erfolgt das Training zwei Mal die Woche auf dem Nahoon Fluss und einmal die Woche an dem Orient Strand auf dem Meer.

Die sechs bis zwölf Kinder, die regelmäßig an dem Paddelprojekt teilnehmen, sind im Alter von neun bis zwölf Jahren. Während des Trainings werden diese von Beth, einer Trainerin des Border Canoe Clubs, Jordy, ein 15-jähriger Leistungsportler des Kanu- Vereins und mir, betreut. Dabei gehen Jordy und ich meist mit den Kindern aufs Wasser, während Beth am Flussrand neben her geht, um vom Land aus ebenfalls Tipps geben und gegebenenfalls helfen zu können. Da einige der älteren Kinder nächstes Jahr an der südafrikanischen Meisterschaft im April teilnehmen wollen, trainieren wir neben der Grundlagenausdauer auch die Sprintfähigkeit der Kinder auf dem Wasser. Nach dem Training auf dem Fluss machen wir ab und zu außerdem noch etwas Körperkraft, indem Übungen wie Liegestütze, Sit-ups und Klimmzüge durchgeführt werden. Die Kinder sind alle mit sehr viel Spaß dabei. Einige paddeln bereits seit fast zwei Jahren und sind dementsprechend schon etwas fortgeschrittener in Tempo, Technik und Kraft; andere sind wiederum erst seit kurzer Zeit Teil des Paddelprojekts.

Zum Ende der kommenden Sommerferien im Dezember, ist eine Art Trainingslager mit einigen Kindern geplant, sodass das Paddelprojekt auch teilweise in den Ferien stattfinden wird.

So können die Kinder, die an Wettkämpfen im neuen Jahr teilnehmen wollen, optimal vorbereitet werden.

Beth zusammen mit einigen Kindern vom Paddelprojekt

Eigene Wettkampferfahrungen in Südafrika

Seit meiner Ankunft in East London konnte ich durch den Border Canoe Club bereits an einigen Wettkämpfen teilnehmen. Dadurch hatte ich die Chance, neben dem Kanurennsport auch einmal die anderen Bereiche des Kanusports auszuprobieren und bereits erste Wettkampferfahrungen zu sammeln.

''Hansa Fish Marathon 2017''

So nahm ich beispielsweise an dem großen „Hansa Fish Marathon“ teil, ein 81,8 km langes Wildwasser-Rennen. Der Marathon dauert zwei Tage lang und findet auf dem Fish River statt. Dabei müssen die Teilnehmer neben unzähligen Stromschnellen auch einige Gefälle im Wasser sowie zahlreiche Portagen bestreiten. Es ist ein riesiges, internationales Event, an dem jedes Jahr um die 1200 Kanuten teilnehmen. Nachdem ich bereits im September an dem ''pre-Fish'', eine Art Probe-Rennen des Fish-Marathons, teilgenommen hatte, freute ich mich auf den richtigen Wildwasser-Marathon. Zusammen mit Brian Cotes, ein erfahrener Paddler des Border Canoe Clubs, ging ich im K2 (Zweier) an den Start. Nachdem wir am ersten Tag während der 45,8km langen Strecke mit technischen Problemen unseres Bootes zu kämpfen hatten, verlief der zweite Teil des Marathons am nächsten Tag perfekt und wir absolvierten die 36km in 2h49m.

Das war eine unbeschreibliche Erfahrung, mit unzähligen Adrenalin-Kicks, etwas Angst aber auch sehr viel Spaß!

''Summer Surfski Series''

Vor einer Woche konnte ich außerdem an meinem ersten Surfski-Rennen, eines der „Summer Surfski Series'' teilnehmen. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Paddel-Rennen, die in bestimmten Booten, sogenannten Surfskis, auf dem Meer stattfinden. So wird fast jeden Freitag ein zwischen acht und zwölf Kilometer langes Rennen am Orient Strand in East London ausgetragen.

Abwechselnd geht man entweder im Einer (K1) oder Zweier (K2) an den Start. Ich ging bei meinem ersten Rennen auf dem Meer im K1 auf's Wasser. Obwohl ich ziemlichen Respekt vor den großen Wellen auf dem Meer hatte, schlug ich mich, laut den anderen Teilnehmern, für's erste Mal ziemlich gut und wurde in meiner Altersklasse Zweite.

''Pete Marlin“

Zweite. Ein weiteres Surfski-Rennen, an dem ich kürzlich teilnahm war "Pete Marlin". Bei diesem Rennen wird eine circa 19km lange Strecke auf dem Meer, zwischen dem Nahoon und Orient Beach, ausgefahren. Dabei ging ich mit einer Kanutin aus Kapstadt an den Start, die ich zuvor beim Training am Border Canoe Club kennengelernt hatte. Nachdem wir nach 1h33m das Ziel erreicht hatten , waren wir ziemlich glücklich und erleichtert. Wir endetetn mit einem dritten Platz in der U-23 Altersklasse und waren damit mehr als zufrieden.

Meine Zweierpartnerin Candice Murray (rechts) und ich (links) vor dem Start

Candice und ich im Zweier (hinten) während des Rennens

So. Das war jetzt nun erst einmal ein Update über die wichtigsten Geschehnisse der letzten zwei Monate. Der nächste Blogeintrag wird nicht so lange auf sich warten lassen wie dieser; versprochen!

Bis bald und liebe Grüße aus East London

Eure Paula


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